Simon Reicher will in Most wieder voll auf Angriff fahren 
24. April 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

Für das kommende Wochenende hat sich der Kirchberger Simon Reicher viel vorgenommen. Wenige Tage zuvor endete für den jungen Motorsportler sein Saisonauftakt in der ADAC TCR Germany in Oschersleben mit einem Schreckensmoment. Er verlor in der ersten Runde des zweiten Rennens in der Magdeburger Börde seinen Audi RS 3 LMS und schied aus. „Das war ein Wochenende zum Vergessen. Nicht nur, dass ich mich selber ins Aus geschossen habe, ich habe auch Mitbewerber in Mitleidenschaft gezogen. Das ist ein Gefühl, auf das ich in der Zukunft gerne verzichten kann“, zeigte sich der Youngster auch Tage danach noch sichtlich berührt von den Ereignissen.

„Most ist mir aus meiner Renault-Clio-Saison sehr gut bekannt. Mir gefällt die Streckenführung. Sie bietet mit ihren schnellen und langsamen Kurven alles, was eine tolle Rennstrecke haben sollte“, berichtete der 18-Jährige über das böhmische Autodrom. Die 4.148 Meter lange Rundstrecke gilt seit 1983 in ihrem jetzigen Verlauf als Mekka des Motorsports unter den Motorsportbegeisterten der Region. Nur wenige Kilometer südlich von Dresden und einen Steinwurf von Prag entfernt erwartet der Veranstalter des ADAC GT Masters – die TCR Germany startet in seinem Rahmenprogramm – volle Zuschauerränge. „Es ist immer wieder klasse, auf eine traditionelle Rennstrecke mit so viel Geschichte zu kommen“, erklärte Simon Reicher. Doch bevor der junge Österreicher und sein sächsisches YACO-Racing-Team nach Tschechien reisen können, gilt es für ihn erst einmal, seinen Audi RS 3 wieder in einen fahrbereiten Zustand zu bringen. „Da habe ich meinem Team eine Menge Arbeit aufgehalst. Dabei haben sie nur wenige Tage Zeit zwischen den Rennen. Ich bin mir absolut sicher, dass sie wieder einen fantastischen Job machen. Bereits am Sonntagabend nach dem Rennen in Oschersleben hat der Karosseriebauer meinen Audi in der Werkstatt erwartet. Am Montag kam dann die Entwarnung. Der Audi hat zwar von allen vier Seiten einiges abbekommen, nach der Demontage der Anbauteile stellte sich jedoch heraus, dass der Audi glücklicherweise nicht so stark beschädigt wurde wie wir befürchteten. Er wird gerade wieder aufgebaut und steht mir dann in Most wieder zur Verfügung“, berichtete der Schüler der achten Klasse des Werkschulheims Felbertal.

In Most zählt es dann für Simon Reicher, denn bereits in Oschersleben mehrten sich die Zeichen dafür, wozu er und sein Team in der Lage sind. Die Vorgabe steht, die Tendenz ist da. Nun gilt es, die harte Arbeit des Winters in Erfolge umzumünzen. „Mir ist bewusst, dass wir in Oschersleben zu den Schnellsten gezählt, dies aber nicht ergebnisorientiert umgesetzt haben. Wir werden auch in Most wieder voll angreifen und ich bin mir ganz sicher, dass ich dabei auf mein Team zählen kann. Vielleicht musste ich diese Erfahrung in Oschersleben ja machen“, sagte ein nachdenklich wirkendes Nachwuchstalent.

Die ADAC TCR Germany startet am Freitag, dem 27. April, um 09:00 Uhr in das erste freie Training des Wochenendes. Alle Rennen am Samstag und Sonntag werden „live“ auf Sport 1 und im Internet auf der Seite von sport1.de übertragen.

 

profil

Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato.

Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany.

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