„Mugello war richtig bitter“
02. April 2019 Zurück zur Artikelübersicht »

Auch das zweite Langstrecken-Rennen lief für Simon Reicher leider anders als erwartet. Wie schon beim 24-Stunden-Rennen in Dubai war beim 12-Stunden-Rennen in Mugello aufgrund eines Unfalls schon vor Rennende Schluss für das Auto mit der Nummer 33 vom Team Car Collection. Ob da bei dem Österreicher Erinnerungen hochkamen? „Das kann man nicht vergleichen. Dubai war ja mein erstes Langstrecken-Rennen überhaupt und ich hatte dementsprechend eigentlich keine Erwartungen. Ich war einfach total dankbar, dass ich überhaupt an den Start gehen durfte. In Mugello war es richtig bitter. Weil das Rennen drei Stunden vor Schluss vorbei war, wo man schon die Mehrheit des Rennens erfolgreich hinter sich gebracht hatte“, offenbart der 19-Jährige. 

In der Toskana teilte sich Simon den Audi R8 LMS mit den Deutschen Stefan Aust, Christian Bollrath und Peter Schmidt. Im Zeittraining erreichte das Quartett Platz 16. Nach drei Stunden im Rennen lag das Team auf Rang 15. Bevor sie nach neun Stunden schließlich ausschieden, lagen die Fahrer zwischenzeitlich sogar im Top-Ten-Bereich. Simon gesteht: „Leider hat es in Mugello nicht gereicht, weil einer meiner Teamkollegen in einen unverschuldeten Unfall verwickelt war. Das ist jetzt halt so. Für das nächste Rennen – das 12-Stunden-Rennen von Spa, werden wir versuchen das Ganze anders in Angriff zu nehmen und schauen, dass wir das besser hinkriegen.“

Trotzdem wirkte Simon schon sehr routiniert und souverän im Audi R8 LMS. Letztes Jahr startete der Kirchberger ja noch in einem TCR Audi und muss sich eigentlich erst noch an das neue Auto mit wesentlich mehr PS gewöhnen. Wieso klappt das schon so gut? „Dass es routiniert aussieht, liegt scheinbar an meinem Talent, für das ich sehr dankbar bin und an der Mühe, die ich reinstecke. Ich glaube fest daran, dass wenn man viel Arbeit in etwas investiert, hat man früher oder später auch Erfolg“, erzählt der Neuntklässer des Werkschulheims Felbertal lächelnd. Außerdem erklärt er, dass es darauf ankäme, einmal die Fahrdynamik zu begreifen und das sei bei ihm erfolgt. Danach funktioniere es eigentlich gut, unabhängig von der Strecke. Ein großes Lob richtet der 19-Jährige auch an sein Team: „Wir erhalten bei den Langstreckenrennen einen super Support von Car Collection, wo ich mich genau wie bei meinem ADAC GT Masters Team T3 Motorsport sehr gut aufgehoben fühle.“

Vom 26. bis 28. April steht dann schon das erste ADAC GT Masters Rennen in Oschersleben an. Dort wird sich Simon gemeinsam mit dem erfolgreichsten, deutschen Kart Werksfahrer Maximilian Paul einen Audi R8 LMS von T3 Motorsport teilen. „Der Rennverlauf unterscheidet sich erheblich, weil die GT Masters ja Sprint-Rennen mit einer Dauer von einer Stunde sind. Aber die Fahrpraxis aus Dubai und Mugello nehme ich mit. Deshalb starte ich auch in der Creventic-Serie. So viel Fahrerfahrung kannst du sonst an einem Wochenende einfach nicht sammeln“, verrät der Österreicher.

 

profil

Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato.

Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany.

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